Darstellung eines modernen Prozessors

Hyper-Threading für Linux-VMs unter ChromeOS deaktiviert

Noch immer kämpfen moderne Prozessoren von Intel und AMD mit den als Spectre und Meltdown in 2018 bekanntgewordenen Sicherheitsproblemen der CPUs. Auch das Hyper-Threading wurde in diesem Zusammenhang als eine mögliche, problematische Schwachstelle identifiziert, mit der sich die Entwickler entsprechend beschäftigen müssen.

Verschiedenen Berichten zufolge haben sich die Chromium-Entwickler nun dazu entschieden, Hyper-Threading auch für sog. Linux-VMs, also virtuelle Maschinen unter Googles ChromeOS, zu deaktivieren. Die Verwendung solcher VMs kommt an einigen zentralen Stellen des Betriebssystems zum Tragen. Neben dem eingebauten Android-Emulator basiert auch Crostini, also die aktivierbare Linux-Umgebung unter ChromeOS, auf dieser VM-Technologie.

Hyper-Threading wird bei Start einer VM deaktiviert

Am Beispiel eines Intel Core i5 Prozessors mit vier vorhandenen Kernen, die in 8 virtuelle Threads aufgeteilt werden, lässt sich bei genauerer Betrachtung feststellen, dass vier dieser 8 Threads sofort deaktiviert werden, sobald eine VM gestartet wird.

An dieser Deaktivierung ändert auch eine, in den ChromeOS Einstellungen abweichend gesetzte Einstellung des Hyper-Threadings nichts, da sie von ChromeOS nicht beachtet wird. Die Chromium Entwickler teilen dazu mit, dass die eigenen Einstellungen zum Hyper-Threading nur solange respektiert werden, bis eine VM entsprechend gestartet wird.

Bugreport als „WAI“ gekennzeichnet

Der ursprünglich zu diesem Verhalten erstellte Bugreport wurde zwischenzeitlich von den Entwicklern als „WAI“, also als „Work as intended“ gekennzeichnet, was bedeutet, dass dieses Verhalten genau so erwünscht ist.

Die Chromium Entwickler bestätigen damit, dass sie die Funktionalitäten des Hyper-Threadings nicht einer nicht vertrauenswürdigen VM aussetzen möchten und diese Funktionen daher aus Sicherheitsgründen deaktiviert haben.

Für die Nutzung auf besonders leistungsfähigen ChromeOS-Geräten ist dies leider erst einmal keine gute Nachricht. Den Kommentaren des Fehlerberichts ist allerdings zu entnehmen, dass der zuständige Entwickler diese Thematik noch einmal intern diskutieren möchte.

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